Tag 3 – Zwischen Routine und Erkenntnis

Tag 3 meines Minimalismus-Abenteuers ist am Start, und ich muss sagen, die Reise wird immer spannender. Heute dreht sich alles um die kleinen Stolpersteine, die ich auf diesem Weg entdeckt habe. Denn so einfach, wie es scheint, ist Minimalismus nicht immer.

Ich habe den Tag mit einem gemütlichen Proteinkaffee begonnen und mir überlegt, was ich heute angehen möchte. Ich dachte, ich gönne mir eine Zäsur und schaue, wie ich meinen Freizeitbereich – aka mein Wohnzimmer – minimalisieren kann. Wenn ich nach einem langen Arbeitstag nach Hause komme, soll es ein Ort sein, an dem ich mich entspannen kann, und nicht nur ein weiteres Chaosfeld!

Der erste Schritt war das Durchforsten von Bücherregalen und Blurays. Hier fand ich einige alte Schätze, die mich an meine Lieblingsfilme und -bücher erinnert haben. Die Herausforderung? Es war schwer, mich von einigen Sachen zu trennen. Der Gedanke, ein Buch, das ich einmal geliebt habe, zu verkaufen oder wegzugeben, fühlte sich fast wie ein kleiner Verrat an. Aber dann kam ich zu der Erkenntnis: Ich kann noch immer an die Geschichte denken, ohne das Buch im Regal stehen zu haben.

Währenddessen habe ich auch die eine oder andere Deko entdeckt, die ich nie so recht mochte. Ich dachte, ich müsste das haben, um mein Zuhause gemütlich zu gestalten – aber kaum dass ich es an die Wand gehängt oder auf den Tisch gestellt habe, ist das Gefühl der Freude verpufft. Also habe ich auch diese Dinge in eine Kiste gepackt und überlegt, ob ich sie wirklich brauche. Ich war überrascht, wie schwer mir das manchmal fiel! Es ist erstaunlich, wie anhaftend die emotionale Verbindung zu bestimmten Dingen sein kann, selbst wenn sie nicht wirklich zu meinem Lebensstil passen.

Ein weiterer Punkt, den ich heute entdeckt habe: Es ist nicht nur der physische Raum, der gefüllt ist, es ist auch unser Zeitmanagement. Ich hatte ein paar spannende Einladungen und Verabredungen, die mir mittlerweile wie Zeiträuber vorkommen. Ich habe viele Dinge gemacht, weil ich dachte, dass ich sie machen „muss“. Doch jetzt ist mir klar geworden, dass ich auch hier etwas minimalisieren könnte: meine Freizeit. Es ist wichtig, nicht nur Besitztümer, sondern auch Verpflichtungen in Frage zu stellen. Weniger ist mehr – auch im sozialen Leben!

Und ja, ich habe bemerkt, dass es manchmal schwer ist, die Grenzen zu finden. Der Wunsch, alles möglichst perfekt zu machen, kann manchmal überwältigend sein. Wenn ich ehrlich bin, hat mich das ein bisschen gestresst – die Angst, etwas Weggeworfenes später zu vermissen oder bei Freunden nicht mehr „cool“ genug zu sein, weil ich nicht die neuesten Sachen habe. Das sind die kleinen Abers, die sich leise in die Gedanken schleichen!

Trotz dieser kleinen Rückschläge habe ich auch gelernt, dass der Weg zum Minimalismus kein Wettlauf ist. Es ist ein Prozess, und es ist in Ordnung, wenn ich nicht jeden Tag perfekte Entscheidungen treffe. Es geht darum, die Dinge, die wirklich wichtig sind, von den Dingen zu trennen, die einfach nur da sind.

Fazit des Tages: Minimalismus ist mehr als nur das Reduzieren von Besitztümern; es ist auch eine Art, über die Werte nachzudenken, die ich für wichtig halte. Ich freue mich darauf, mich weiter auf diesen Weg zu begeben und mehr darüber zu lernen, was weniger wirklich bedeutet.